Zur Geschichte der Freiburger Feuer-Narre e.V. gegr. 1954
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Bereits im Jahre 1953 reifte die erste Idee für ein neues Häs. Ein Kombinationanzug, welcher mit rund 5.000 aus rotem Filz bestehenden runden Fleckchen benäht wurde, ergab das erste Häs, an welchem so genannte schwarze Tropfen, an deren Enden je eine aus Blech gefertigte Schelle hing, wahlweise angenäht wurden, Hinzu kam eine Haube, dessen beiden Enden in spitze Hörner ausliefen und mit Blechschellen behängt wurden. Eine aus Gummi gefertigte Maske, die besonders hergestellt werden mußte und den Ausdruck eines "Das Feuer liebenden Narren" darstellte, diente als Gesichtsbedeckung. Der so entstandene Protytyp der "Roten Narren" beteiligten sich erstmals im Jahre 1954 mit zwei(!!) Personen in Freiburg am Fasnet-Mändigs-Umzug.
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Das Häs in seiner Urform
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Der alte Umzugswagen

Glückwünsche

Auszug aus dem Schembartbuch
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Die im März 1954 einberufene Gründungsversammlung der "Freiburger Feuer-Narre" hatte unter Anderem die Aufgabe, bis zur feierlichen Aufnahme in die BNZ am 11.11.1954 noch einige Änderungen an der neuen Narrengestalt durchzuführen.
So wurde aus ästhetischen Gründen an Stelle der Gummimaske eine Holzmaske erforderlich, welche von dem Holzschnitzer Hans Kehl aus Oberried realisiert wurde. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß die Maske der Freiburger Feuer-Narre über einen beweglichen Unterkiefer verfügt; -eine absolute Rarität aber auch eine holzbildhauerische Herausforderung..
Auch das restliche Häs wurde dabei in die heute bekannte Form umgearbeitet:
Der aus ca. 3000 roten Filzronden bestehende Häs-Kombi ist mit schwarzen Filztropfen, an welchen jeweils eine Messing- Gussschelle befestigt ist, verziert. Als Kopfbedeckung dient eine in rot und schwarz gehaltene Pelerin-Kappe, welche ebenfalls mit Filztropfen sowie links und rechts am Kopf angebrachten Flammen (keine Hörner!!!) versehen ist.
Als Zunftwappen wurde der Rah, welcher einst den Herzögen von Zähringen und später auch der Stadt Freiburg als Münz- und Gerichtswappen diente, gewählt. Auf einem goldenen Brokatfeld befestigt, ist er in der Mitte der Kopfbedeckung in Brusthöhe angebracht. In der Hand hält der Feuer-Narr einen in sich gewundenen (kannellierten), in rot und schwarz gehaltenen Holzstab, welcher an seinem unteren Ende an Filztropfen befestigte Glocken trägt.
Ein ähnlicher Stab diente seit dem 14.Jhd. auch den Schembartläufern als Feuerkolben, um die Fruchtbarkeit herbeizuzaubern. Bei den sog. "Nürnberger Schembartläufen" handelte es sich um ein Privileg aus der Zeit Kaiser Karl' des IV, (1316-1378), der den Metzgern für die Treue mit der sie bei einem Handwerkeraufstand zum Rat der Stadt hielten, den Schembartlauf als Fastnachtsprivileg zuerkannte.
Dem Nürnberger Schembartbuch von 1831 ist der abgebildete Auszug entnommen, welcher den Freiburger Feuer-Narre anlässlich ihrer feierlichen Aufnahme in die Breisgauer Narrenzunft am 11.11.1954 von dieser gewidmet und überreicht wurde.
So sind die Freiburger Feuer-Narre seit mehr als einem halben Jahrhundert fester Bestandteil der Freiburger Fasnetslandschaft.
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Das Häs in der heutigen Form und der Stab
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